Raabestr. 10
Objektbeschreibung
Das 6- geschossige Gebäude (EG, 1.- 4.OG, DG) wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut. Es besteht aus einem Vorderhaus mit Seitenflügel und einem Gartenflügel (Quergebäude).
Sanierung
Das gesamte Gebäude wurde grundlegend saniert. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf das behutsame Aufarbeiten bzw. Ersetzen der alten Stilelemente, wie Dielen, Stuck – soweit vorhanden-, alte Türen und Fenster gelegt. Die noch erkennbare Fassadengestaltung und die Treppenhäuser wurden nach alten Vorlagen wiederhergestellt.
Wohnungen
Die beiden Treppenaufgänge des Hauses sind so plaziert, dass auf jedem Geschoss 4 interessante unterschiedlich geschnittene Wohnungen entstehen. Die Wohnungen im Vorderhaus sind nach den beiden Seiten orientiert- zur Straße nach Südwesten und zum Hof nach Nordosten- und haben einen Balkon. Die Wohnungen im Seitenflügel haben zur Erhöhung der Wohnqualität einen- ursprünglich bereits vorhandenen- neuen Balkon zum Hof erhalten.
Die Wohnungen im Quergebäude sind im EG und 1. OG sowie im 4. und DG zu Maisonettewohnungen zusammengefaßt. Das jeweils untere Geschoss ist als Wohn- und Kochbereich ausgelegt, hier befindet sich- je nach Eigentümerwunsch- ein großer Balkon zum Hof. Alle Wohnungstypen sind mit einem gut möblierten großzügig bemessenen, größtenteils natürlich belichteten Bad (WC, Waschbecken, Badewanne) ausgestattet. Die Wohnung VH rechts bietet als Ergänzung ein weiteres Duschbad an, dadurch ist der hintere Teil der Wohnung als separater Bereich (Schlafraum, Arbeitsraum, Bad) nutzbar.
Im Dachgeschoss sind 4 Wohnungen mit unterschiedlichem Charakter entstanden. Diese Wohnungen bietet viele verschiedene Raum-situationen, ganz besonders durch die großflächige raumhohe Verglasung zum Hof und die dadurch vielfältigen Ausblicke. Durch die offene Grundrisstruktur ergeben sich individuell und flexibel nutzbare Räume mit hohen Aufenthaltsqualitäten, was durch die großen Dach-terrassen noch gesteigert wird.
Sanierungsgebiet
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1989 wurde der umfassende Handlungsbedarf in den Gründerzeitvierteln des Ostteils der Stadt Berlin deutlich. Die Wohnungsbaupolitik der DDR hatte lange auf Neubau und die Stadterneuerung in den Gründerzeitvierteln vernachlässigt. 1994 hat der Senat von Berlin die förmliche Festlegung des Sanierungsgebietes Prenzlauer Berg- Winsstraße beschlossen. Die Sanierungsziele wurden in den "12 Leitsätzen zur Stadterneuerung in Berlin" formuliert.
Winsstraßenviertel
Vor rund 150 Jahren war das Gebiet um die Winsstraße noch nahezu unbebaut, doch bereits 50 Jahre später- um die Jahrhundertwende 1900- gehörte es zu den am dichtesten besiedelten Stadtgebieten Berlins. Bebau-ungsgrundlage war der Fluchtlinienplan von James Hobrecht (1862, „Hobrechtplan“), der nur ein grobmaschiges Straßenraster auf der Grundlage vorhandener Wege und Ackergrenzen vorgab.
Der für den nördlichen Bereich des Winsstraßenviertels geplante Platz wurde nicht mehr ausgeführt und dann später mit den dichtesten Baublöcken des Viertels bebaut. Dieser Mangel an Freiraum uns Spielmöglichkeiten wurde Ende der 1990er Jahre im Rahmen der Stadterneuerung im Sanierungsgebiet mit dem Kinder- und Abenteuerspielplatz „Marie“ in der Marienburger Straße ausgeglichen. Heute ist das Viertel durch seine Nähe zu Alexanderplatz, Kollwitzplatz und Volkspark Friedrichshain sowie durch seine lebendige Infrastruktur inkl. Kindergärten und Schulen ein begehrtes Wohnquartier.